Bereits 2016 angekündigt trat sie 2 Jahre später, im April 2018 in Kraft. Im Jahr nach der Einführung der Steuer sank der tägliche Zuckerverbrauch bei Kindern um etwa 4,8 g und bei Erwachsenen um 10,9 g (1). Das offiziell als „Soft Drinks Industry Levy“ titulierte Gesetz, zielt vor allem darauf ab, den Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken zu reduzieren. Das Resultat: die Rezepturen der Getränkehersteller wurden signifikant modifiziert, so dass der Gehalt an Zucker in vielen Getränken sank. Auf Basis dieses Erfolgs fordern nun Experten, die Zuckersteuer auf andere zuckerhaltige Lebensmittel auszuweiten
Eddie Crouch - British Dental Association
Es ist , denke ich, allgemein bekannt, dass ein erhöhter Zuckerkonsum zu negativen gesundheitlichen Folgen führen kann.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben sich bereits mit dieser Thematik beschäftigt – hier nur ein paar exemplarische Auszüge:
Eine Studie von Alcaraz et al. (2023) belegte, dass ein erhöhter Verzehr zuckergesüßter Getränke das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstärkt, was sich auch in einer höheren Sterblichkeitsrate niederschlägt (3)
Zucker kann natürlich auch die Zahngesundheit beeinträchtigen, indem er Karies und Zahnfleischerkrankungen fördert. Dies lernen wir schon von klein an. Ein systematisches Review von Valenzuela et al (2020) bestätigte nochmal, dass der Konsum von zuckerhaltigen Getränken das Risiko für Karies und Zahnkavitationen signifikant erhöht (4).
Auch das Risiko für die Entstehung verschiedener Krebsentitäten scheint durch einen erhöhten Zuckerkonsum verstärkt zu werden. Ein narrativer Review von Arroyo et al (2022) diskutiert die Verbindung vom Konsum zuckergesüßter Getränke und dem Risiko an mit Adipositas assoziierten Krebsentitäten wie Brust- und Prostatakrebs zu erkranken (5).
Natürlich benötigt unser Organismus Glucose, um zu funktionieren, jedoch ist er nicht auf die Zufuhr von einfach-Zuckern angewiesen. Der tägliche Verzehr von (Vollkorn-)Getreide, Obst und Gemüse reicht völlig für die Versorgung. In einem 2018 erschienen Konsensus-Papier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e. V. (DAG) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V. (DDG) schließen sich die drei Fachgesellschaften daher der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2015 an und sprechen sich für eine maximale Zufuhr freier Zucker von weniger als 10 % der Gesamtenergiezufuhr aus (6). Bei einer Ernährung von 2.000 kcal pro Tag entspräche dies etwa 50g Zucker pro Tag. In Deutschland liegen wir hingegen trotz sinkendem Trend bei fast der doppelten Menge – bei 90g pro Tag! (7)
Vielleicht wäre demnach auch hierzulande eine Zuckersteuer a la Großbritannien keine schlechte Idee. Dies könnte positive Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben, den allgemeinen Zuckerkonsum reduziert und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken schärfen (8)
Die Einführung der Zuckersteuer in Großbritannien hat gezeigt, dass politische Maßnahmen effektiv sein können, um den Zuckerkonsum zu reduzieren und die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Angesichts der umfassenden wissenschaftlichen Beweise für die negativen Auswirkungen von Zucker auf die Gesundheit wäre es sinnvoll, ähnliche Maßnahmen auch in Deutschland in Betracht zu ziehen. Durch die Reduzierung des Zuckerkonsums könnten langfristig bedeutende gesundheitliche Vorteile erzielt werden.
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